Wie Verpackungen aus Kunststoff helfen, Food Waste zu verringern
Wie Verpackungen aus Kunststoff helfen, Food Waste zu verringern
| Autor: Patrick Semadeni
In Europa werden jedes Jahr 88 Millionen Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen1 weil sie verdorben oder abgelaufen sind.
Welche Rolle spielen Kunststoffverpackungen dabei? Die österreichische Organisation denkstatt – sustainable thinking – hat diese Frage 2014 untersucht2.
In verschiedenen europäischen Städten wurden Läden eröffnet, welche verpackungsloses Einkaufen propagieren und damit der Nachhaltigkeit dienen wollen. Wenn ich in solchen Läden einkaufen will muss ich die Verpackung selber mitbringen. Da es sich um eine Mehrwegverpackung handeln wird, muss diese bei jedem erneuten Gebrauch gewaschen werden. Waschvorgänge verbrauchen auch Ressourcen (Warmwasser, Tenside). Das muss bei solchen Konzepten korrekterweise eingerechnet werden. Zudem verringert sich im Fall von Lebensmitten die Haltbarkeit, mit ungünstigen Auswirkungen aus die CO2 Bilanz.
Verpackungen helfen, dass Lebensmittel länger haltbar bleiben. Sie schützen Lebensmittel vor Feuchtigkeit und Sauerstoff, optimieren den Temperatur- und Feuchtigkeitshaushalt. Viele Verpackungen bieten eine Schutzatmosphäre. Alle diese Effekte verlängern die Haltbarkeit. Die Studie der denkstatt GmbH zeigt dabei auf, wieviel Food Waste eingespart werden kann. Hier ein paar Beispiele:
Steak 330 g | In Tray mit Folie, 34% Abfall | In Verbundfolie verpackt, 18% Abfall |
«Bergbaron Käse» | Offenverkauf Theke, 5% Abfall | Verpackt auf Kunststofftray und foliert, 0.14% Abfall |
Salatgurke 350 g | Offenverkauf, 9.4% Abfall | In PE Folie verpackt, 4.6% Abfall |
Brot 400 g | In Papierbeutel mit Kunststoff-Sichtstreifen, 11% Abfall | In orientierter PP Folie verpackt, 0.8% Abfall |
Dabei berücksichtigt denkstatt die Produktion, den Transport, die Gebrauchsphase und die Abfallverwertung von Verpackung und Lebensmittel.
Beim Steak beispielsweise erhöht sich die Haltbarkeit (Shelf Life) von 6 auf 16 Tage. Und das Gewicht der Verpackung reduziert sich von 31 g auf 19 g. Denkstatt berechnet in diesem Beispiel eine CO2 Einsparung von 2100 g aus weniger Food Waste und 6 g aus dem verringerten Verpackungsgewicht.
Beim Brot schliesslich ermittelt denkstatt eine CO2 Einsparung von 136 g aus weniger Food Waste und 12 g aus dem geringeren Verpackungsgewicht.
Bekannt ist auch der Trick, die Endstücke der Bananen mit Frischhaltefolie zu umwickeln. Dadurch kann die Banane weniger Ethen – ein Reifegas – abgeben und bleibt länger frisch.
Selbst in Fällen wo infolge besserer Schutzfunktion das Gewicht der Verpackung zunimmt, übertrifft die CO2 Einsparung aus wegfallendem Food Waste das zusätzliche bei der Verbrennung generierte CO2 bei weitem.
Kunststoffverpackungen helfen also den CO2 Fussabdruck zu verringern und leisten einen positiven Umweltbeitrag.
Siehe dazu auch den kurzen Film der Industrievereinigungen:
http://www.kunststoffverpackungen.de/video/
1Studie «Estimates of European food waste levels.» im Auftrag der EU Kommission im Rahmen des EU Projektes FUSIONS.
2Studie «How Packaging Contributes to Food Waste Prevention», denkstatt GmbH, Wien.